Überblick
							
							 
							
							Vorbereitung
							Bevor Sie mit dem Handpferdetraining anfangen, sollte Ihr Reitpferd sicher allen 
							einhändig gegebenen Hilfen gehorchen und insgesamt sehr rittig sein. Reit- und Handpferd 
							sollten sich bereits gut kennen und vertragen. 
							
							Bei der Vorbereitung des Packpferds macht es sich sehr bezahlt, wenn Sie vor den 
							eigentlichen Handpferdübungen viel Bodenarbeit machen und dabei folgende Hilfen 
							einführen: 
							
							
								- in Stimmsignal zum Anhalten (z.B. Haaalt oder Woah)
 
								- -	ein optisches und/oder haptisches Signal zum Anhalten
								(z.B. hochgehaltener Arm/ zweimal Zupfen am Strick o.ä.)
 
								- in Stimmsignal zum Antreten, ohne das kein Loslaufen mehr akzeptiert wird
 
							 
							
							Wenn das Pferd diese Hilfen sicher verstanden hat, müssen Sie auf Gehorsam bestehen 
							und – noch in der Bodenarbeit – sich zügig steigernde Sanktionen bei Nichtbefolgung des 
							Signals ausüben. Die Steigerung muss dabei immer gleich und berechenbar sein, damit das 
							Pferd lernt, dass es viel angenehmer ist, gleich zu hören. Seien Sie ganz konsequent – 
							es geht um Ihre und die Sicherheit Ihres Pferdes. Loben Sie bei Gehorsam reichlich! 
							
							Ausrüstung
							Wenn all dies am Boden, auch am längeren Arbeitsseil, gut klappt, beginnen Sie 
							die Arbeit vom Pferd aus: Tragen Sie beim Training Handschuhe, gurten Sie am 
							Reitpferd sorgfältig nach und achten Sie darauf, weiterhin im Gleichgewicht zu 
							sitzen, leicht lässt man sich unwillkürlich etwas nach rechts ziehen. Das 
							Handpferd kann in der Ausbildung ein Knotenhalfter oder eine Trense (sehr 
							empfehlenswert ist hier eine Knebeltrense) tragen, deren Trensenringe mit einem 
							Longiersteg verbunden sind. Der Führstrick sollte lang und griffig sein und 
							einen normalen Karabiner haben, keinen schweren, schlackernden Panikhaken. Auf 
							dem Ritt sollten Sie im Straßenverkehr ein Gebiss verwenden (siehe Buch S. 186), 
							wenn Sie aber in menschenleeren Gebieten unterwegs sind, kann es auch ein weiches, 
							gutsitzendes Halfter sein. Noch ein Hinweis: Wenn das Handpferd sehr verfressen 
							ist und nach allem Essbarem schnappt, kann das sehr lästig werden. Versuchen Sie 
							(wenn es auch geritten wird) diese lästige Angewohnheit zu unterbinden. Fruchtet 
							dies nicht, können Sie über einen Maulkorb nachdenken, der aber die Atmung nicht 
							behindern darf. Eine längere Gerte zum Antippen des Handpferdes macht sich bei 
							faulen Pferden bezahlt. 
							
							Zielvorstellung und Hilfen
							Das Handpferd soll am leicht durchhängenden Strick von selbst seine Position 
							beibehalten. Wenn Sie den Strick zu kurz halten, ziehen Sie das ganze Pferd schief, 
							es wird unweigerlich Schmerzen in Hals und Kreuz bekommen. 
							
							Das Handpferd muss neben und hinter dem Reitpferd gehen können und auch bei 
							Wendungen willig folgen. Im Straßenverkehr muss sich das Handpferd rechts vom 
							Führpferd, auf der verkehrsabgewandten Seite, befinden. 
							
							Wenn Sie mit dem Training beginnen, ist eine solide seitliche Begrenzung 
							(Hallenwand, Zaun des Reitplatzes, Zaun oder Hecke an Weg) nützlich. Wie oben 
							schon beschrieben, soll das Handpferd auf keinen Fall ohne das entsprechende 
							Stimmsignal von Ihnen antreten, kommt aber das Kommando, soll es diesem rasch 
							folgen. Einem Faulpelz macht man durch ein Antippen mit der Gerte auf die Kruppe 
							Beine. Ebenso verfährt man bei Gangartwechseln nach oben, z.B. antraben: erst das 
							Stimmkommando gleichzeitig mit den Schenkelhilfen für das Reitpferd, dann die 
							Gertenhilfe, wenn das Handpferd trödelt. 
							
							Wendungen klappen bei solchen Pferden, die durch Bodenarbeit gut vorbereitet 
							wurden, überraschend gut. In Linkswendungen folgt das Handpferd dem Zug am 
							Führstrick, das Reitpferd muss verhalten werden. In Rechtswendungen muss dagegen 
							das Handpferd zuerst abwenden (Arm seitlich ausstrecken, Führstrick an den Hals 
							legen) und weicht dann im Grunde dem Körper des nachfolgenden Reitpferdes aus. 
							
							Zum Rückwärtsrichten ist eine Begrenzung rechts neben dem Handpferd sehr hilfreich, 
							damit es sich nicht herumdreht. Geben Sie das Stimmkommando („Zu-Rück“ bzw. „Back“) 
							gleichzeitig mit kurzen Impulsen am Führstrick und den entsprechenden Hilfen für 
							das Reitpferd. 
							
							Zum Weiterlesen:
							Die Familie Hoffmann/Platen hat 
							schon in dem 1998 erschienenen Buch „Reiterrallyes, Reiterspiele“ gezeigt, was alles 
							mit Handpferden möglich ist, die Neuauflage von 2006 unterstreicht dies noch mit 
							neueren Bildern. 
							
							Das eigentlich interessante Buch hierzu ist aber „Handpferdreiten“ von Marlit 
							Hoffmann (Cham 2003), in das Sie auf oben genannter Homepage hineinschauen können 
							(ebenda Pferdebücher/Handpferdreiten anklicken). 
							
							Marlit Hoffmann und ihre Tochter Annette Platen halten auch Kurse oder Diavorträge 
							am eigenen Hof oder auf Einladung. 
							 										
							
							 
							
							Die Familie, für die Herr Greulich einen alten Militärsattel umbaute, ist
							gerade auf Tour; Sie finden diesen Beitrag demnächst an dieser Stelle. 
							 										
							
							 
							
							Im Buch musste der Abschnitt über Packpferde recht kurz gehalten und auf das 
							Wichtigste beschränkt werden. Beispiele für Packsättel, bepackte Reitsättel und 
							Packtaschen wollen wir an dieser Stelle sammeln und würden uns auch sehr über 
							Zusendungen von Lesern zu diesem Thema freuen. 
							
							Ein Beitrag von Hanno Pilartz, der rechts im Bild mit seinem Quarter Joey 
							zu sehen ist: 
							
							"Auf dem Foto sehen Sie eine fünfköpfige Wanderreitgruppe, die ein Muli als 
							Tragtier mitführte und sich daher einiges an „Luxus-Gepäck“ für Übernachtungen 
							im Freien bei den Tieren leisten konnte. 
							
							Muli Nino trägt einen Sägebock-Packsattel mit einem aus den U.S.A. importierten 
							Packtaschensystem, bestehend aus zwei Seiten- und einer H-Tasche. Es erfordert keine 
							der traditionellen Knotentechniken (hier 
							erhältlich). Etwa 30 kg Packlast sind so günstig und unverrückbar verteilt. 
							Wichtig: Auch ein „No-Knot-System“ erfordert Übung beim Packen, das Gewicht muss 
							penibel auf beide Seiten gleichmäßig verteilt werden, sonst gibt es Ärger z.B. in 
							Form von Scheuerstellen." 
							
							
								
								
									
										
											 	
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										| Foto: Natalie Buch | 
									 
								
								 
							
							
							Bitte beachten Sie auch unseren Muli-Artikel
							
							 Die Colorado-Saddlery, von der wir 
							auf S.96 im Buch bereits eine komfortable Taschenlösung gezeigt haben, mit der 
							aus einem normalen Westernreitsattel ein Packsattel wird, stellt viele Gepäckstücke 
							und Packsättel her. In der Abbildung sehen Sie eine H-Tasche, die nach ihrer Form 
							so genannt wurde und sehr gut auf Sägebockpacksättel passt. 
							
								
								
									
										
											 	
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										| Foto: Colorado-Saddlery | 
									 
								
								 
							
							Die gleiche Sattlerei stellt auch den Packsattel auf S.98 im Buch her, der in 
							Deutschland beim Hü&Hott-Versand erhältlich 
							ist, ebenso wie ein Eselpacksattel, Pads, Gurte für Packsättel und passende 
							Packtaschen. 
							
							
							 										
							
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